Happy end! Zumindest ziemlich…

Tatsächlich war das Staatsarchiv Marburg unfassbar schnell und zuvorkommend, insofern hielt ich keine 2 Wochen nach meinem letzten Blogpost einen hochauflösenden Scan des entsprechenden Kirchenbuches in meine virtuellen Hände. Unfassbar, nach Jahren nun dieser Quelle quasi im Original habhaft zu werden!

Warum dann das “Ziemlich” im Titel? Der Ahnenforschungs-Garten-Eden war es dann doch nicht so ganz. Es wurde schnell sichtbar, dass die Quelle doch erhebliche Lücken aufweist. Und so manche Unklarheit im OSB Schweinsbühl eben nicht nur unklar im OSB ist, sondern auch an/in der Quelle. Beispielhaft sei erwähnt die nun exzessiv besprochene Geburt des Johann Georg Arnold im Jahr 1706 in Schweinsbühl. In der Tat steht im Kirchenbuch nur die Angabe, dass am 21.7.1706 “des Müllers Arnold ein Sohn” getauft wurde. Kein Name des Täuflings.
Und dieser Fall ist aufgrund der vorhergehenden Forschung ja noch nicht mal unklar geblieben.

Nichtsdestotrotz haben sich zahlreiche weitere Erkenntnisse ergeben. Sei es, weil Eintragungen im OSB falsch zugeordnet wurden, sei es, weil man die Taufpaten erstmals auswerten konnte, oder sei es (und dies war tatsächlich ein umfangreicher Erkenntnisgewinn), weil man nunmehr erstmals die fast lückenlos erhaltenen Teilnahmelisten an Abendmahlen auswerten konnte.

Letzteres führte auch noch zu einer Folgeerkenntnis: Es wurde auf Archion sichtbar, dass diese Teilnahmelisten der Abendmahle offensichtlich auch für die beiden anderen, zeitlich angrenzenden, Kirchenbücher Schweinsbühl 1646-1682 und 1753-1831, erhalten sein müssten.
Eine freundliche Anfrage beim Evangelischen Kirchenarchiv in Kassel führte zu dem Resultat, dass beide Kirchenbücher auf Archion nunmehr die entsprechenden Listen enthalten! Eine Fundgrube für weitere Orts- und Familienforscher im Schweinsbühler Umfeld.



Schlußendlich bleibt mir nur zu sagen:
1. Ein großes Dankeschön für die engagierte Arbeit der Archivmitarbeiter!
2. Es lohnt sich, den Quellen hinterherzulaufen!

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Das verschollene Kirchenbuch ist nicht mehr verschollen!

Ein kurzer Post!

Das vermeintlich verschollene Kirchenbuch ist de facto, da ich noch auf eine Antwort warte, weiterhin verschollen, aber zumindest lokalisiert!

Update: Das Staatsarchiv Marburg hat das Kirchenbuch gefunden!
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v11057836

Nach knapp 4 Jahren ist es mir endlich gelungen, das Ortssippenbuch des Waldeckischen Geschichtsvereins e.V. gebraucht zu erstehen. Und tatsächlich findet sich der entscheidende Hinweis auf die Quelle der Daten für den Zeitraum 1682-1732 im Vorwort:

Der große Gewinn ist, nunmehr zu wissen, was die Primärquelle der im OSB genannten Daten ist. Gleichzeitig gibt der Autor bereits an, was ich mit meinen Forschungen bestätigen kann, dass es offensichtlich schwierig war, diese spät erlangten Daten sinnvoll mit dem bisherigen Datenbestand zu verheiraten. Diese Daten haben nunmehr also eine belastbare Quelle, welche allerdings mit Sicherheit noch mal kritisch redigiert werden sollten.

Eine Anfrage an das Staatsarchiv Marburg ist versendet, mit der großen Hoffnung, dass man dieses Kirchenbuch dort wieder auffinden kann. Perfekt wäre es natürlich, wenn dieses Kirchenbuch digitalisiert werden könnte, um es der allgemeinen Forschungsgemeinschaft zur Verfügung stellen zu können. Und gleichzeitig das Original-Dokument vor Abnutzung zu schützen.

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Ab hier hat die bessere Hälfte das Sagen…

Kein Post darf ohne diese Einleitung beginnen…
Was wir bisher haben:

  1. Johann Jürgen/Georg Arnold wird 1706 in Schweinsbühl geboren
  2. Johann Jürgen/Georg Arnold zieht 1709/1710 mit seinen Eltern Henrich Arnold und Maria Elisabeth Ritter “auf die Mühle” nach Benkhausen
  3. Johann Jürgen/Georg Arnold wird 1719 in Benkhausen konfirmiert
  4. Johann Jürgen/Georg Arnold heiratet um 1729 wohl in Schweinsbühl eine Anna Elisabeth, mit welcher er die Kinder
    a) Maria Catharina Arnold, geboren 1730 in Schweinsbühl
    b) Maria Elisabeth Arnold, geboren 1732 in Schweinsbühl
    c) Anna Christina Arnold, geboren 1736 in Heringhausen
    d) Johannes Arnold, geboren 1740 in Heringhausen
    e) Maria Agnetha Arnold, geboren 1745 in Heringhausen
    bekommt.
  5. Johann Jürgen/Georg Arnold stirbt 1770 in Heringhausen
  6. Die Witwe, Anna Elisabeth Arnold, stirbt 1770 in Heringhausen

Wie finden wir nun die Herkunft der Frau heraus?
Belege in Kirchenbüchern finden wir erst ab 4c). Insofern ist der erste Schritt, dass wir uns die Paten von diesen 3 Kindern, Anna Christina, Johannes und Maria Agnetha, ansehen. In den betrachteten Gemeinden war es üblich, dass der Täufling 3 Taufpaten hatte. Und selbige meist aus dem engeren familiären Umfeld stammten. Meist Onkels und Tanten (auch angeheiratet), bei größeren Altersunterschieden auch aus dem Kreis der Cousins und Cousinen.
LEIDER fehlen uns die Taufpaten der ersten 2 Kinder, was um so bedauerlicher ist, da gerade die ersten Kinder häufig Taufpaten aus dem nächsten Familienumfeld hatten. 3 weitere Taufeinträge sind uns jedoch erhalten:

Anna Christina Arnold 1736:

Taufpaten hier: Johann Jürgen Engelbracht, Anna Christina Singer, Eimelrodensis (aus Eimelrod) und Anna Christina fabri ferrum Schweinsbühlensis uxor (Anna Christina, des Eisenschmieds Frau aus Schweinsbühl. Es handelt sich hier wahrscheinlich um Anna Christina Becker, Frau des Jacob Arnold, Schmied in Schweinsbühl). Der erste Pate, Johann Jürgen Engelbracht ist ohne Ortsangabe, insofern wird er aus Heringhausen selber stammen. Ansonsten sehen wir den Familiennamen Singer, den wir nicht zuordnen können, sowie die Anna Christina Becker, die wir verwandtschaftlich verorten können.

Johannes Arnold 1740:

Taufpaten hier: Schwer zu lesen. Der erste Taufpate schein Johann Jost Figge zu sein, den wir verwandtschaftlich verorten können, er ist der Sohn der Anna Edelig Arnold. Der zweite Taufpate ist kaum enzifferbar. Ein Johannes …man aus Stormbruch? und die dritte Taufpatin ist Maria Lisa Singer aus ???

Maria Agnetha Arnold 1745:

Taufpaten: Johann Christoph Bangert, Anna Maria Engelbracht aus Schweinsbühl, und Catharina Agnetha Wirsemann.

2 Familiennamen tauchen hier mehrfach auf, die wir nicht zuordnen können. Singer und Engelbracht. Und gerade bei dem Familiennamen Singer klingelte was bei mir. Ich hatte erst kürzlich in der 925-Jahr Chronik der Gemeinde Benkhausen gelesen, dass die örtliche Mühle im 17./18. Jahrhundert von den Müller-Familien Ritter und Singer betrieben wurde… Da facto habe ich noch weit mehr Verwandtschaften lateral und in 1. und 2. Generation überprüft, der Familienname Singer tauchte noch mehrfach auf.

Hmm… der Vater heiratet eine Müllerstochter, und geht auf die Mühle nach Benkhausen. Die Familie Singer sind Müller in Benkhausen. Johann Jürgen/Georg Arnold wächst in Benkhausen auf… Sollte es vielleicht eine Anna Elisabeth Singer in Benkhausen geben, die im September 1702 geboren wurde?

Ich schaute nach und tatsächlich:

15 post Trinitatis, dass ist der 28.9.1702, und damit punktgenau zur Angabe im Begräbniseintrag, wird eine Anna Elisabeth Singer in Benkhausen getauft, Tochter des dortigen Müllers. UND, was für eine Überraschung, der erste Pate ist Henrich Arnold aus Schweinsbühl, der Vater unseres Johann Jürgen/Georg Arnold und späteren Bräutigam der Anna Elisabeth!

Und damit haben wir auch die Herkunft und Identität der Anna Elisabeth N. geklärt! Es handelt sich um Anna Elisabeth Singer, getauft 28.9.1702 in Benkhausen, konfirmiert in Benkhausen 1714. Sie heiratet um 1729 in Schweinsbühl den Johann Jürgen/Georg Arnold, zieht nach der Geburt zweier Töchter Maria Catharina 1730 und Maria Elisabeth 1732 in Schweinsbühl nach Heringhausen mit ihrem Mann. Dort werden 3 weitere Kinder geboren, Anna Christina 1736, Johannes 1740, und Maria Agnetha 1745. Sie und Ihr Mann sterben beide im Jahr 1770 in Heringhausen.

Schlußbemerkung:
Die Herleitung entspricht in ihrem Detailgrad nicht dem Forschungsaufwand. Tatsächlich habe ich die Herkunft des Johann Jürgen/Georg Arnold in wenigen Wochen/Monaten hergeleitet. Die Herkunft der Anna Elisabeth Singer hat mich am Ende 3 Jahre gekostet. Dauer, nicht Aufwand. Und gerade in diesem Fall muß ich sagen: Wenn man das Ergebnis kennt, gibt es eigentlich einen extrem kurzen Weg zur Lösung. Johann Jürgen/Georg Arnold wuchs in Benkhausen auf. Gibt es in den Jahren 1700-1704 Anna Elisabeth’s in Benkhausen getauft, für die sich ein familiärer Zusammenhang finden läßt? Ja, eine. Und der 1. Pate ist ein Arnold, der Vater Müller. Fertig.
Tatsächlich bin ich über die Patenanalyse gegangen, die aufwändiger war (auch aufwändiger, als hier ausgeführt) aber schlußendlich auch zum Ziel geführt hat.

Grundsätzlich haben sich 4 Ansätze als erfolgreich erwiesen:

1. Alle Namensträger in allen Kirchspielen zu verkarten
2. Konfirmationseinträge auszuwerten
3. Taufpaten zum einen mitzuerfassen, zum anderen einzordnen
4. Ortssippenbücher/Ortsfamilienbücher kritisch auszuwerten

Zeitaufwändig? Ja. Erfolgskritisch: Mit Sicherheit.

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Das Geheimnis der verschollenen Kirchenbücher (edit: gelöst!)

Bevor wir in dieses Mysterium eintauchen, fasse ich noch einmal zusammen, welche Erkenntnisse wir mittlerweile gewonnen haben:

  1. Johannes Arnold ist 1740 in Heringhausen geboren, als Sohn des Johann Jürgen/Georg Arnold.
  2. Dieser Johann Jürgen/Georg Arnold ist wahrscheinlich um 1706 in Schweinsbühl geboren, und wuchs ab 1710 in Benkhausen auf.
  3. Johann Jürgen/Georg Arnold ist der Sohn von Henrich Arnold, geboren 1678 in Schweinsbühl, Müller, gestorben 1732 in Benkhausen.
  4. Eben dieser Henrich Arnold ist der Sohn von Hildebrand Arnold.

Wir hätten es dabei beruhen lassen können, aber es gibt ein sogenanntes “Ortssippenbuch” von Schweinsbühl, welches 2002 erschienen ist, mit den Autoren Karl Schultze und Karl Thomas. Und, auch wenn mir dieses OSB nicht vorliegt, so umfasst es doch augenscheinlich Informationen, welche sich nicht durch die bekannten Kirchenbücher erschließen lassen.

Sowohl das Pfarramt Schweinsbühl, als auch das Landeskirchenarchiv in Kassel, bestätigten mir die Lücke der Kirchenbücher zwischen 1682 und 1750. Weitere Kirchenbücher sind NICHT bekannt. Nichtsdestotrotz enthält das OSB Schweinsbühl exakte Daten aus genau diesem Zeitraum. Wenn auch wohl unvollständig. Gleichzeitig legen Datumsangaben wie eine Heirat “Oculi 1715” nahe, das es sich um eine kirchliche Quelle handeln muß, und nicht um eine Ableitung aus etwaigen Erbverträgen oder ähnlichem. Es bleibt ein Mysterium, woher der Autor dieses OSB seine Angaben bezog…

Aber, bevor wir weiter sinnieren, hier der Auszug für die Familie Arnold für den relevanten Zeitraum:

In diesem Auszug steckt sehr viel, was wir auf Basis der eigenen Forschung in einen besseren/korrekten Kontext bringen können!

Nr. 5

  • Passend. Henrich Arnold ist Sohn des Hildebrand Arnold. Und hat offensichtlich noch weitere Geschwister. Was wir hier nicht lesen, aber in den entsprechenden Taufeinträgen sichtbar wird: Hildebrand Arnold ist Schmied.
    Korrektur: Die 1675 geborene Tochter heißt Anna Gerdraut, und nicht Anna Catharina. Insofern ist auch das uneheliche Kind nicht ihr zuzuordnen, sie war zu dem Zeitpunkt bereits glücklich verheiratet, sondern wahrscheinlich eher Kind Nr. 3, Catharina Arnold.
    Desweiteren gibt es ein weiteres Kind, der in Nr. 6 und Nr. 8 erwähnte Daniel Arnold, welcher um 1673 geboren sein dürfte.

Nr. 7

  • Hier scheint es sich um unseren Henrich Arnold zu handeln, und bei der angegebenen “anonymen” Taufe eines Sohnes am 2.12.1706 mit Sicherheit um unseren Johann Georg Arnold, passend zu unserer Konfirmation in Benkhausen!
  • Die Geburt das Johann Wilhelm Arnold paßt zu unserer Konfirmation in Benkhausen aus dem letzten Blogpost!
    Korrektur: Das Begräbnisdatum stellt sich wiederum als falsch heraus. Johann Wilhelm Arnold stirbt als Straßenmörder von Johann Daniel Arnold 1735, gerädert. Wie man es auch im vorhergehenden Blogpost im Konfirmationseintrag des Johann Wilhelm Arnold nachlesen könnte.
  • Korrektur bzw. Ergänzung: Die Geburt der Catharina Elisabeth Arnold um 1703 fehlt hier, paßt aber grundsätzlich zum Datum der Vermählung.
  • Wir kennen nun auch die Braut des Henrich Arnold! Es handelt sich um Maria Elisabeth geborene Ritter. In diesem Fall handelt es sich um ein alteingesessenes Müller-Geschlecht aus Benkhausen.

Nr. 10

Das OSB Schweinsbühl hat uns viele Hypothesen bestätigt, bzw. neue Hinweise gegeben.

Johann Georg Arnold IST ein Sohn von Henrich Arnold und die Ehefrau von Henrich Arnold heißt Maria Elisabeth geb. Ritter.

Johann Georg Arnold wurde am 2.12.1706 in Schweinsbühl getauft, und 1719 in Benkhausen konfirmiert.

Johannes Georg Arnold hat 2 Töchter, die in Heringhausen konfirmiert wurden, aber in Schweinsbühl getauft wurden. Namentlich Maria Catharina Arnold und Maria Elisabeth Arnold.

Insofern haben wir die Herkunft und Identität des Johann Jürgen/Georg Arnold vollständig erschlossen! Er wurde am 2.12.1706 als Sohn des Henrich Arnold in Schweinsbühl getauft, 1719 in Benkhausen konfirmiert. Er heiratet wahrscheinlich um 1729 Anna Elisabeth N. in Schweinsbühl, wo er geboren wurde, und empfängt dort mit eben dieser die Kinder Maria Catharina Arnold und Maria Elisabeth Arnold. Fortfolgend zieht er nach Heringhausen, von Beruf Schäfer, und empfängt dort die weiteren Kinder Anna Christina, Johannes und Maria Agnetha Arnold. Er stirbt, wie auch seine Frau, 1770 in Heringhausen.

Bevor es jedoch in den Informationen untergeht: Wir haben die Kerninformationen über Zeiten, Orte und Ereignisse über Kirchenbücher herleiten können. Das “geheimnisvolle” Kirchenbuch, im Ortssippenbuch dokumentiert, hat nur diese Herleitungen bestätigt und in Teilen konkretisiert!

Es bleibt aber noch das Rätsel um die Identität/Herkunft der Braut zu klären. Und dieses Rätsel lösen wir hier.

Edit: Und die Lösung des Rätsels um das verschollene Kirchenbuch lösen wir hier.

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Von hinten durch die Brust ins Auge

Wir waren soweit, dass wir die Geburt des Johann Jürgen/Georg im Jahr 1706 verorten konnten, und die Anna Elisabeth N. im Jahre 1702. Wir wußten nur nicht wo. Außer, dass es wahrscheinlich NICHT im Kirchspiel Heringhausen war.
Wie erwähnt, grenzt das Kirchspiel im Norden an katholisches Gebiet. Eine Geburt dort war also nicht anzunehmen. Insofern richtete sich der Blick nach Süden, zu den Kirchspielen Adorf (grün), und Schweinsbühl und Flechtdorf (rot).

Das Ergebnis war nicht wirklich erfolgreich. Im Kirchspiel Adorf (grün) tritt der Familienname Arnold zum ersten Mal in Benkhausen im Jahr 1710 auf, im Rahmen der Taufe der Anna Maria Arnold am 17.11.1710, als Tochter des Henrich Arnold zu Benkhausen. Davor (bis zum Beginn der Kirchenbücher in diesem Kirchenspiel im Jahr 1648) ist der Familienname Arnold nicht auffindbar. Und demzufolge keine Taufe eines Johann Jürgen/Georg Arnold im Jahr 1706.

In Schweinsbühl und Flechtdorf gestaltete sich die Suche deutlich problematischer bzw. auch einfacher. In beiden Kirchspielen existieren große Lücken in den Kirchenbüchern. Für Schweinsbühl fehlen alle Jahrgänge von ca. 1682-1750, für Flechtdorf alle Jahrgänge von ca. 1682-1725. Der für uns relevante Zeitraum um 1706 ist also für beide Gemeinden nicht vorhanden.

In einem ersten Schritt verfolgte ich nun wiederum den Ansatz aus dem vorherigen Blog-Post: Verfolge alle Namensträger, ein Kind bleibt selten allein. Und insofern entdeckte ich weitere Kinder des Henrich Arnold in Benkhausen.

Aber ich fand nicht nur die Kinder des Henrich Arnold, welcher offensichtlich Müller in Benkhausen war, so seine Standes-Angabe in den verschiedenen Tauf-Einträgen, sondern auch seinen Begräbniseintrag. Leider wiederum ohne Geburtsort, wobei nunmehr klar war, das dieser wohl weder im Kirchspiel Heringhausen, noch im Kirchspiel Adorf gewesen sein kann.

Am 14. November 1732 wird Henrich Arnold im Alter von vermeintlich 54 Jahren in Benkhausen begraben. Insofern müßte sein Geburtsdatum im Bereich 1678/1679 liegen. Wo auch immer. Jedenfalls nicht im Kirchspiel Heringhausen oder Adorf.

Tatsächlich gibt es jedoch dieses kleine Zeitfenster an Kirchenbüchern für Flechtdorf und Schweinsbühl (rot), für welche die Aufzeichnungen im Zeitraum 1646-1682 vorhanden sind! Das errechnete Geburtsdatum fällt zufälligerweise genau dort hinein! Und in der Tat finden wir die Taufe des späteren Müllers Henrich Arnold aus Benkhausen in dem Fragment der Kirchenbücher von Schweinsbühl!

Am 3.2.1678 wird Henrich (“Henricus”) Arnold in Schweinsbühl getauft! Das paßt exakt zum Sterbealter von 54 Jahren im Jahr 1732. Und es gibt ja auch schlichtweg in den Kirchenbüchern keine anderen Namensträger. Manchmal ist die Information, was NICHT da ist, genau so wertvoll, wie die Informationen, die vorhanden sind.
Die Herkunft wird klarer: Wir finden keine Arnolds in den Kirchspielen von Heringhausen vor 1736 und von Adorf vor 1710, weil die Familie offensichtlich aus Schweinsbühl initial stammt! Und der Vater von Henrich Arnold scheint ein Hildebrand Arnold aus Schweinsbühl zu sein.

Nachdem dies klar war, wenden wir uns wieder den Konfirmationslisten zu. Und dort erwartet uns eine freudige Überraschung!

Neben den Konfirmationen der oben genannten Kinder finden wir tatsächlich noch 3 weitere, frühere Konfirmationen, von Kindern, welche offensichtlich nicht in Benkhausen geboren wurden, aber dort konfirmiert wurden. Namentlich heißt dies:

Catharina Elisabeth Arnold, welche 1716 in Benkhausen konfirmiert wurde, und demzufolge im Bereich 1703 (woanders) geboren sein sollte:

Johann Georg Arnold (!), der 1719 in Benkhausen konfirmiert wurde, und demzufolge im Bereich 1706 (woanders) geboren sein sollte:

Und Johann Wilhelm Arnold, der 1721 in Benkhausen konfirmiert wurde, und demzufolge im Bereich 1709 (woanders) geboren sein sollte:

Frühere Konfirmationen von Namensträgern Arnold sind nicht zu verzeichnen. Das heißt, die früheste Geburt wird die Catharina Elisabeth Arnold um 1703 sein. Was eine Hochzeit des Henrich Arnold um 1702 nahelegt.

Dem geneigten Leser fällt auf, dass es eine N(ota)B(ene) für die Konfirmation des Johann Wilhelm Arnold gibt. Diese Anmerkung wird in einem anderen Kontext sehr wichtig werden, und unterstreicht noch mal die Relevanz von Konfirmationseinträgen. Im aktuellen Forschungskontext ist sie jedoch nicht von Relevanz.

Zusammenfassend, und es mag ein wenig untergegangen sein in den ganzen Einträgen, haben wir erhebliche Forschungsfortschritte in Bezug auf die Herkunft von Johann Georg Arnold erzielt!

  1. Ein Johann Georg Arnold ist wahrscheinlich im Jahr 1706 geboren, und im Jahr 1719 in Benkhausen konfirmiert worden.
  2. Dessen Vater war wohl Henrich Arnold, geboren 1678 in Schweinsbühl, und ging zwischen 1709 und 1710 nach Benkhausen, wo er als Müller auftaucht.
  3. Dieser Henrich Arnold stirbt in Benkhausen 1732.
  4. Der Vater von diesem Henrich Arnold ist Hildebrand Arnold in Schweinsbühl. Demnach der Großvater in männlicher Linie des Johann Georg Arnold.
  5. Der Johann Georg Arnold ist in den Kirchenbüchern von Adorf (grün) nach seiner Konfirmation 1719 nicht mehr auffindbar!

Aufgrund dessen, dass der Vater Henrich Arnold in Schweinsbühl geboren wurde, und die ersten 3 Kinder Catharina Elisabeth Arnold, Johann Georg Arnold und Johann Wilhelm Arnold NICHT in Benkhausen geboren wurden, liegt der Schluß nahe, dass diese Kinder wohl noch in Schweinsbühl geboren wurden.

Diesem Thema widmen wir uns dann, mit einem etwas mysteriösen Aspekt, im nächsten Teil…
https://webforscher.wordpress.com/2022/12/16/das-geheimnis-der-verschollenen-kirchenbucher/

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Du mußt tiefer graben…

Wir endeten letztmalig mit der Erkenntnis, dass ein Johann Georg/Jürgen Arnold irgendwo 1706 geboren wurde, und irgendwo eine Anna Elisabeth heiratete. Und diese beiden 1740 in Heringhausen einen Sohn namens Johannes tauften, und beide 1770 in Heringhausen starben. Keine Angaben zur Geburt, keine Angaben zur Heirat, keine Angaben zum Mädchennamen der Braut. Und nun? Zunächst versuchen wir, vor Ort noch weitere Erkenntnisse zu erlangen, die uns zu seiner Herkunft führen könnten.

Als Erstes schaute ich mir weitere Taufen im zeitlichen Umfeld der Taufe des Johannes Arnold (1740) an. Ein Kind blieb damals selten allein. Und ich fand tatsächlich 2 weitere Taufen mit Familiennamen Arnold.

Anna Christina Arnold 1736:

Sowie Maria Agnetha Arnold 1745:

Beide Taufen haben als Vater einen Johann Jürgen/Georg Arnold. In der gesamten Zeit davor, bis zum Beginn der Kirchenbücher 1664 in Heringhausen, ist kein Namensträger Arnold mehr zu finden.

Anschließend widmete ich mich den Konfirmationsverzeichnissen von Heringhausen. Selbige werden gerne vernachlässigt, können aber wertvolle Informationen enthalten über Abstammung, Tauforte, weitere Lebensläufe etc. Und in diesem Fall stellte ich fest, dass es 2 weitere Konfirmationen, und damit Kinder, gibt, die offensichtlich nicht in Heringhausen getauft wurden. Wie oben ausgeführt, gibt es keinen anderen Namensträger Arnold in Heringhausen, insofern muß es sich hier um weitere Geschwister handeln.

Maria Catharina Arnold, welche 1742 konfirmiert wurde, und nach gängiger Praxis vor Ort dementsprechend um 1730 geboren sein sollte:


Sowie Maria Elisabeth Arnold, welche 1747 konfirmiert wurde:


Insofern landen wir am Ende bei 5 Kindern, von denen 3 in Heringhausen geboren wurden, und alle 5 in Heringhausen konfirmiert wurden.

Wir wissen zwar immer noch nichts über die Herkunft von Johann Jürgen/Georg Arnold und seiner Frau Anna Elisabeth, Mädchenname unbekannt. Aber wir wissen mittlerweile, dass es wohl insgesamt 5 Kinder gab, die zumindest das Konfirmationsalter zwischen 11 und 14 Jahren erreichten, und von denen die letzten 3 bereits in Heringhausen getauft wurden. Die 3 durch Taufen bekannten Kinder sind hier nicht mit ihren Konfirmationseinträgen aufgeführt, dennoch aber vorhanden.
Und gleichzeitig scheinen auch die aus den Begräbniseinträgen berechneten Geburtsdaten mit 1702 und 1706 realistisch vor dem Hintergrund, dass das erste Kind augenscheinlich um 1730 geboren wurde. Die Eltern wären demzufolge damals 28 bzw. 24 Jahre alt bei der Geburt des ersten Kindes, Maria Catharina Arnold, gewesen sein.

Weiter geht es in der Forschungsfolge hier:
https://webforscher.wordpress.com/2022/12/15/von-hinten-durch-die-brust-ins-auge/

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Oh je! Ein toter Punkt!

Kleine Veränderung der Ausrichtung dieses Blog, diesmal in Richtung Genealogie. “Wie ich einen toten Punkt überwinden konnte…”

Es begann damit, dass ich im Rahmen der Familienforschung von den Kindern zu den Eltern ins Waldeck kam, und zwar ins Dorf Heringhausen, welches damals (und wahrscheinlich auch heute) kaum mehr als ca. 200 Bewohner umfasste, wie die meisten Dörfer in der Umgebung.

Und bevor ich mit dem Forschungsweg starte, macht es wahrscheinlich Sinn, dass ich kurz die Kirchspiele darstelle, da dies im weiteren Verlauf eine erhebliche Rolle spielen wird:

Die Kirchspiele sind insofern relevant, da sie gerade, trotz gewisser räumlicher Nähe, verwandtschaftliche Verhältnisse vermeintlich trennen.
In Heringhausen (blau) findet man demnach in den Kirchenbüchern die kirchlichen Ereignisse Taufe, Konfirmation, Heirat und Begräbnis von Heringhausen, Stormbruch und Ottlar bis zum Jahr 1832.
In Adorf (grün) die entsprechenden Ereignisse von Adorf, Giebringhausen, Wirmighausen, Rhenegge, Sudeck und Benkhausen bis zum Jahr 1832.
Schweinsbühl und Flechtdorf (rot) sind nach 1725 unterschiedliche Kirchspiele, im betrachteten Zeitraum jedoch gemeinsam administriert. Leider weisen aus diesem Grund die Kirchenbücher beider Orte auch ähnlich große Lücken auf.
Die Kirchspiele sind alle protestantisch, und das Heringhausener Kirchspiel grenzt im Norden direkt an katholisches Gebiet. Ein Austausch im Sinne von Heiraten über diese Grenze hinweg findet über die Jahrhunderte hinweg praktisch nicht statt. Ebenfalls gemein haben diese Kirchenbücher, dass es keinerlei Register gibt. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als Seite für Seite durchzugehen.
TATSÄCHLICH gibt es jedoch für alle diese Gemeinden, außer Heringhausen, Ortssippenbücher! Welche aber alle längst vergriffen sind, und mir zum Zeitpunkt der Forschung nicht vorlagen. Im Nachgang hat sich das unter Umständen als Glücksfall herausgestellt, da ich alle Angaben “zu Fuß” erarbeiten/verifizieren mußte, anstatt mich auf die vermeintliche Sicherheit entsprechender OSBs zu verlassen.

Aber, um zurück zum Thema der Arnolds zu kommen: Man hangelte sich von Kindern zu Eltern und meine letzte/früheste Erkenntnis war demzufolge die Geburt des Johannes Arnold im Jahre 1740 im Kirchspiel Heringhausen:



Etwas eckig zu lesen. Nach Murphy’s Law ist der Eintrag natürlich ans Ende der Seite gequetscht, und mit Tintenflecken durchsetzt. Aber wir sprechen über den 15. post Trinitatis 1740, weit entfernt von der kalendarischen Zeitenwende Julianisch/Gregorianisch, insofern fand die Taufe wohl am 25.9.1740 in Heringhausen statt. Und uns wird gesagt, dass der Vater Johann Jürgen Arnold ist.

Nun gut, wir kennen das alle: Wir hangeln uns von Kindern zu Eltern, und suchen uns zeitnah die entsprechende Trauung. Und anschließend die entsprechende Geburt des, in diesem Fall Johann Jürgen Arnold, Bräutigams. Das heißt: Die Trauung wird also im Bereich 1720-1740 gewesen sein, die Taufe dementsprechend im Bereich 1700-1720.

Das funktionierte in diesem Fall allerdings NICHT.

Ein Johann Jürgen Arnold wurde NICHT in Heringhausen getauft und auch nicht konfirmiert. Und auch eine Heirat ist in den Kirchenbüchern von Heringhausen nicht zu finden.

Nun gut, dann müssen wir erstmal den beschwerlicheren Weg gehen, und nach dem Begräbniseintrag suchen in der Hoffnung, dass dort eine Ortsangabe zur Taufe/Geburt vermerkt ist. Beschwerlich, da das Begräbnis nach hinten quasi offen ist. Es kann irgendwann zwischen 1739 und ca. 1810 gewesen sein. Also 70 Jahre, die es durchzugehen erfordert, statt jeweiliger 20 Jahre für Taufe und Heirat.

Zunächst fand ich aber keinen Begräbniseintrag für einen Johann Jürgen Arnold. Allerdings hatte ich, was sich in der gesamten Forschung als essentiell herausstellte, mir angewöhnt, ALLE Namensträger des Familiennamens Arnold zu notieren. Und da gab es einen Begräbniseintrag eines Johann GEORG Arnold. Irgendwann machte es bei mir <klick> und ich verstand, dass der eine Pastor die DEUTSCHEN Namen notierte, und der andere Pastor die LATEINISCHE/GRIECHISCHE Form (Erkennbar auch an der unterschiedlichen Schrift des vorhergehenden Taufeintrages, und des folgenden Begräbniseintrages).

Der Johann Jürgen war mit dem Johann Georg identisch!

Die Freude währte allerdings nur kurz, da es keinerlei Angaben zum Geburtsort gab.

Am 19. September (!) 1770 wird also “der alte Schäffer” Georg Arnold begraben. 64 Jahre alt, also um 1706 geboren. Wo er geboren/getauft wurde, erfahren wir leider nicht.

Und nur wenige Wochen später seine Frau, Anna Elisabeth, verwitwete Arnold.

Am 12. Dezember (!) 1770 stirbt diese, mit einem daraus errechneten Geburtsdatum 28.9.1702. Auch hier ist der Geburtsort unbekannt, als auch der “Mädchenname” der Witwe. Da wir auch keinen Heiratseintrag haben, ist uns ihre Herkunft abgesehen von einem errechneten Geburtsdatum praktisch komplett unbekannt.

Oh je, der berühmt, berüchtigte “Tote Punkt”. Auf beiden Seiten. Weder die Herkunft des Vaters, noch der Mutter, scheint erschließbar. Doch wir werden beides herausfinden! To be continued… Weiter geht es hier: https://webforscher.wordpress.com/2022/12/13/du-must-tiefer-graben/

Kleine Anekdote am Rande: Wie sich später im Rahmen meiner Forschung herausstellen sollte, sind die am Ende aufgeführten Begräbniseinträge vom Pastor Frantz Wolrad Schultze erfolgt, welcher ein direkter Vorfahr von mir ist!

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Mediamarkt – Doch blöd? Or how Artists have gone over the edge

Hi!

At least the german audience of this blog will probably recognize the rather blunt punch line. Mediamarkt, for those who don’t know, is Europe’s biggest retail chain for Electronics with something like 650 stores. For different reasons, most of them not really relevant here, they did not have a Webshop up until last week. Can you believe that?

Well, now they do. Last week they launched the site and did, as they often do, a pretty bold statement. No other than Amazon is the opponent they would like to attack. So I was curious, how they perform from a Web Performance perspective… To make a long story: Pretty badly.

The dry numbers, pulled from WebPageTest:

Amazon:

  • Time to Render 0.7 seconds
  • Visually Complete 2.3 seconds

Mediamarkt:

  •  Time to render 3.4 seconds
  • Visually Complete 18.2 seconds

Yep, you are reading that right: Amazon is already visually complete, before Mediamarkt starts to draw a single pixel.

Both tests done from WPT’s Paris node with 1.5 MBit/s bandwidth and IE8. Reason I picked Paris and not Frankfurt is that Paris apparently has a higher headroom regarding CPU Power. With Frankfurt I often encounter measurements, that are clearly having CPU Power as influencing bottleneck. Paris comes at a latency price of +10ms, which normally doesn’t worsen the results significantly.

What is the reason, I hear you asking… Well actually it is two things Mediamarkt is paying for. First and foremost they are loading WAY too many CSS and JS Files (green and orange bars) at the beginning of the page. There are ~15 CSS and ~15 JS files placed in the  HEAD section of the Page.

As you can see in the picture above, it takes almost 3.5 seconds, before all necessary CSS and JS files are recieved. To make things worse, the Browser is already pulling images, before all CSSes and JSes are requested. The “final” necessary object is actually Number 44 on the wire…

They could reduce the Time to Render by quite a lot, if they would carefully concatenate them or inline part of them.

But as you recall, it is not only the Time to Render, that is pretty bad. Visually complete doesn’t look much better, either. The simple root cause, and reason for the Headline, is weight. Or better Overweight. The page clocks in at 2.5 MByte! A simple math will tell you, that @1.5MBit/s it won’t get much faster than 15 seconds to download the page.

And, as you can see, it is the images. All of them are PNGs, and apparently at True Color depth. 4 Images of them come in at roughly 360KB each. So just these 4 images are already half of the weight of the page. I converted them to JPG with Quality setting 100, and then used JPEGMini to crunch them. As a result, each of them was crunched to 60KB instead of 360KB. Reduced to 1/6th of its former size. For the quality degradation, look for yourself:

Original:

Crunched:

Additionally, another flaw they did, they implemented a rotating banner in a rather badly way. These 4 HUGE Images are loaded IN PARALLEL. Which means, even though you only see ONE of them at the beginning, all of them have to be pushed down the pipe simultanously. So instead of loading the visible one fast and immediately, and lazy load the other ones, as soon as the page completes rendering, they are loading them all at once. Which means that the VISIBLE one loads roughly ~4 times slower, than it could. Look at the Video below, how slowly that main banner progesses:

But it doesn’t end here… BELOW THE FOLD, they have another Banner rotation with 5 images, each at 30KB resulting in additional 150 KB Page weight. And another 100KB image, which actually isn’t visible AT ALL.

So, to sum it up, I assume you will be able to bring the page weight below 1 MByte, and if you properly lazy load, have a visual complete at around 800KB.

Three other minor things stood out, but aren’t as problematic, as the issues mentioned above:

  • Caching is rather on the short side. The good thing is, that almost every object DOES have a Cache-Control-Header. The bad news is, that the Time-to-Live is rather short with 1 hour, resp. 1 day.
  • Cookies. Normally I would count that as Micro-Optimization. Their Cookies though are actually THAT big (don’t fit in a single frame) and are sent even with static objects, that they should have a look at that.
  • They are serving 1 CSS and 1 Image from a different Domain, owned by them. No cookies there and no functionality. IMHO, they could put these two on the main domain, and save a DNS Lookup as well as 2 TCP Handshakes (This specific Domain sends a Connection: Close Header).

To conclude, even though Mediamarkt achieves a decent 81 Pagespeed Score we shouldn’t come to the conclusion, that the user experience is mirrored by that. An invalid causation, as Catchpoint excellently has written about.

From a performance point of view (and thereof user experience point of view), if they keep it, like it currently is,  it will be quite a an uphill battle for Mediamarkt to fight.

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Transfer-Encoding: Chunked Debugging w/ WPT – 101

Hi there!

Just recently there was an interesting performance issue raised in the WPT Forum that served really well as a showcase for the rich debugging capabilities of WPT and I would focus in this Blog Post on Transfer-Encoding: Chunked.

Transfer-Encoding: Chunked was defined in the HTTP1.1 RFC and can be a nice performance improvement regarding Time-to-Render.

In HTTP1.0 the default behaviour of Browser-Server interaction was to a establish a TCP Connection to a Webserver using TCP’s well-known 3-way-handshake. After the Connection was established, the Browser fired its GET-Request and waited for the response. The requested object was sent down the wire from the Server to the Browser, and as soon as all Bytes were transmitted, the Server closed the TCP Connection. The Browser then would establish a new TCP connection to request the next object and so on.

With HTTP1.1 so-called persistent connections became the default, meaning that a Browser could request sequentially, one after another, multiple objects on a single TCP connection (though it would have to wait for each request to be fulfilled, before it could request the next object. Otherwise it would be Pipelining).

Now looking at performance a transportation method was defined in HTTP1.1 called Transfer-Encoding: Chunked. Reason for this was, that sometimes the Werbserver would have already a couple of Bytes to be sent, but would not know yet the total length (size) of the whole answer. Due to this the Webserver would have to wait until the last Byte is served to him, so the Webserver could write the correct Content-Length Header of the full answer into the HTTP Header.

Otherwise, how would the Browser be able to know, that the received answer is complete, and be allowed to send the next request on this very same TCP connection?

Transfer-Encoding: Chunked solves this problem. It tells the Browser basically: “Here are the first Bytes to your request, but more will come. I do not know yet how many, but I will mark the ending of the Byte stream with a defined marker”. How this exactly is marked can be seen in the above linked RFC. And the performance improvement is, that the Browser can already “work” with this partial answer to start rendering or request other objects. How to use this technique best is described here by Steve Souders.

So after we have now some basic understanding of the Why and How of Transfer-Encoding: Chunked let’s get to the issue of this specific site:

In the waterfall below you can see, how this website was loading. You see, that the base page, the HTML document, is loading for a very slow 15 seconds.

What might be the reason? I did repeat the test a couple of times to make sure this wasn’t a single packet being lost. But the pattern remained stable.

As you can see in the bandwidth utilization below the waterfall, it is most definitely not a bandwidth issue. Most of the time the bandwidth consumption is close to zero. And also you see by the blue bar, that the content started to come down very early, but it took a REALLY long time to complete.

So, clicking at the object will tell us a little bit more about it:

First you see the size of the object. A small 3.3 KByte. So the reason for the long transfer time is not the size of the object. And again, that the first Bytes of the object arrived under 1 second, but it took 15 seconds for the full answer.

Additionally you see, that the Browser was allowing the content to be gezipped, and the Server indeed not only gezipped it, but also applied Transfer-Encoding: Chunked.

So, how can you dig deeper into this? A good idea is using the feature TCPDump of WPT, which allows you to see each and every Byte and its timing on the wire. So when doing this,  you get the following picture:

Now you get some more information, of what the issue is. You can see in the middle pane, that the answer consisted of 3 chunks, whereof the first 2 chunks arrived almost instantly (Frame 8 and 28), and then, after 15 seconds, you received the rest of 444 Bytes in Frame 242. So it seems, that the beginning of the object could be sent very fast, but then the webserver had to wait for 15 seconds for the last part to be generated. Unfortunately, the content is gezipped, so you can’t see, what was the content of these last 444 Bytes. You can only guess, that somewhere in the last 15% of the document is the code causing the delay.

But fortunately enough there is Pat. Pat Meenan. He gave me the advise: You might want to look at the setHeader command from WPT’s scripting capabilities. Bingo! setHeader allows you to modify/override any of the Browsers GET-Request Headers. And that’s what you can do. Simply use the Script:

setHeader Accept-Encoding: None
navigate http://www.example.com

and your done!

Now when repeating this test, you see indeed in the Headers that no gzip was applied:

And in Wireshark you can see the content of the last chunk in plain text!

So now you CAN (or rather COULD) see, what code was in the delayed frame(s). Could, as in this “real-life-example” the site owner fixed the issue, before I was able to apply the Accept-Encoding: None Header. 🙂

Anyway, two scenarios might have been possible to see:

a) Issue still present -> You can see the causing code piece.

b) Issue gone -> You have a problem with flushing gzip buffers.

or something totally wild like serverside malware, that tried and failed to attach malware code to the bottom of the object… 😉

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Objects in the LAN may appear SLOWER than they are…

Hello!

Many of you are pretty much aware of the fact, that you should never judge the performance / load times of your site testing from the Local LAN. This is actually pretty common knowledge, as the results may be skewed due to the fact, that your LAN is often connected via a big pipe to the site you are working on.

But, there is actually more to it. The results might be be skewed in the opposite direction as well, and here I would like to point out, what reasons there might be. And also, why you should care anyway, even though that you already know, that testing from your LAN is not recommended.

So let’s answer the second question first. I am responsible for the second time in my career for a rather large portal. And the second time, it was much slower form the local LAN compared to what normal customers see. The reason we did and do care is simply the reason of doubt of our INTERNAL customers. Being in a tech department, our internal customers are Marketing and Customer Services. And these employees (as the rest of our company. Like the CEO for example) of course might  (and some indeed are) thinking: “WTF, they  are celebrating how fast our portal is, and even though I am almost directly connected to it, it is f*king slow!”

There are times, when you have luck, and they confront you with that. And then you might have some good WPT.org Videos under your belt, “proving” that the customer experience is much better. But I can assure you, doubts will remain (“They came back with some lame techie excuses”). And sometimes they don’t confront you with that. So you don’t even have the chance to defend yourself. We just had that recently, when we had a relaunch of our Portal, announcing big performance improvements, and we got some pretty harsh responses by our colleagues. So this is the reason you maybe SHOULD care about it, that it is at least not SLOWER than customers perception.

After we covered now the motivation, let’s have a look now at the root causes:

Debugging this was difficult, as workstations in the LAN a) rarely do have admin priviliges so some of your tools might be difficult to get running and b) are under the protection of data privacy laws, so tools like Wireshark might be forbidden. In our case most of the analysis was done using Fiddler.

Things we found, sorted by priority:

  1. Internet Explorer: This thing actually has a couple of issues. In my company IE8 is the mandatory Browser, and it is directed to a corporate proxy. The impact on performance is massive:
    IE 6 to IE 8 is limiting the amount of TCP Connections when connecting through a proxy down to 2! As we shard our Portal across three domains, this means for IE 8 a difference of 18 vs. 2 connections.
    IE 6 to IE 8 is by default downgrading from HTTP 1.1 to HTTP 1.0 when connecting through a Proxy! This is massive. You won’t have persistent connections, which is extremely painful with SSL (which is the case with our Portal), but you also lose the ability to use your carefully crafted Cache-Control Headers!The first issue can be solved via some Registry Key, the second one is a Browser Setting. Especially regarding the persistent connection be aware that you have to check the whole chain (Browser, Proxy, Webserver), that none of them is configured to downgrade to HTTP 1.0! Eric Law from Microsoft has written for example an excellent Blogpost on that.
  2. Security: Within our LAN we actually have two kind of proxies. One for unknown domains, and one for “known secure” domains. Which means some kind of white list. Of course our portal is on it 🙂 The proxy for unknown domains checks each and every object for Viruses. Now when we introduced with our relaunch of the portal 2 sharded domains, we forgot to put them on the white list. Resulting in all objects fetched from the sharded domains (~90%) went through a time consuming Virus scan!
  3. DNS: As we found out, in our corporate setup one device in front of our local DNS Servers was configured to drop traffic on TCP Port 53. Unfortunately the workstations in our LAN were trying to resolve our Portal domains using TCP first, and only after a time out, fell back to using UDP. So we had a nice lag in Time-to-Render right at the beginning. This behaviour has been in the past apparantly so common, that they published an RFC to halt people from thinking, UDP Port 53 is enough to support the DNS System.

So… well, we fixed the issues, and now they (our colleagues and the CEO) lived happily ever after. Testing, though, we still don’t do from our local LAN 🙂

A big “Thanks” go out to Diemo S., Lars W. and Holger T. who actually DID the research and the fixes that I was just blogging about 🙂

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